Kündigung

Ar­beits­recht­li­che Soforthilfe bei Kündigung

Kün­di­gung, Kün­di­gungs­schutz­kla­ge und Abfindung

Der Er­halt der Kün­di­gung führt bei Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mern häu­fig zu un­gläu­bi­gem Er­stau­nen. In die­ser Si­tua­ti­on ist es je­doch wich­tig, nicht in eine Schock­star­re zu ver­fal­len. Viel­mehr gilt es, Ruhe zu be­wah­ren und zeit­nah die be­stehen­den Hand­lungs­mög­lich­kei­ten zu prüfen.

Der drin­gen­de Rat in die­ser Si­tua­ti­on lautet:

Las­sen Sie sich schnellst­mög­lich beraten!

Je schnel­ler Sie re­agie­ren, des­to grö­ßer sind die Chan­cen, ge­gen eine Kün­di­gung er­folg­reich vor­zu­ge­hen. Ent­we­der, um den Ar­beits­platz zu ret­ten oder um eine Ab­fin­dung zu erhalten.

Die Rechts­an­walts­kanz­lei Lams steht an Ih­rer Sei­te, um Ihre In­ter­es­sen mit Nach­druck zu vertreten.

Da vie­le Ge­kün­dig­te sich die­sel­ben Fra­gen stel­len, wer­den die­se vor­ab be­ant­wor­tet, um Ih­nen ei­nen all­ge­mei­nen Über­blick zu verschaffen

Bit­te be­ach­ten Sie je­doch, dass das Ar­beits­recht sehr stark von Ein­zel­fall­ent­schei­dun­gen der Ge­rich­te ge­prägt ist. Die im Fol­gen­den all­ge­mein dar­ge­stell­ten Ant­wor­ten kön­nen in Ih­rem Fall ganz an­ders aus­fal­len. Eine kon­kre­te Be­ra­tung kön­nen und sol­len die Aus­füh­run­gen da­her in kei­nem Fall ersetzen.

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RA Michael Lams

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Häu­fig ge­stell­te Fra­gen zur Kün­di­gung (FAQ)

Zum Vor­ge­hen ge­gen eine Kündigung

 

Das Ge­setz lässt Ih­nen lei­der kaum Zeit.

Es lau­fen Fristen!

Die wich­tigs­te Frist ist hier die Drei-Wo­chen-Frist des Kün­di­gungs­schutz­ge­set­zes:

Das Kün­di­gungs­schutz­ge­setz (KSchG) be­stimmt in § 4 S. 1 KSchG:

„Will ein Ar­beit­neh­mer gel­tend ma­chen, dass eine Kün­di­gung so­zi­al un­ge­recht­fer­tigt oder aus an­de­ren Grün­den rechts­un­wirk­sam ist, so muss er in­ner­halb von drei Wo­chen nach Zu­gang der schrift­li­chen Kün­di­gung Kla­ge beim Ar­beits­ge­richt auf Fest­stel­lung er­he­ben, dass das Ar­beits­ver­hält­nis durch die Kün­di­gung nicht auf­ge­löst ist.“

Wenn eine sog. Kün­di­gungs­schutz­kla­ge nicht recht­zei­tig er­ho­ben wird, re­gelt § 7 KSchG die Folge::

„Wird die Rechts­un­wirk­sam­keit ei­ner Kün­di­gung nicht recht­zei­tig gel­tend ge­macht (§ 4 Satz 1, §§ 5 und 6), so gilt die Kün­di­gung als von An­fang an rechts­wirk­sam[…]“

Mit an­de­ren Wor­ten: Wird die Kün­di­gungs­schutz­kla­ge nicht recht­zei­tig ein­ge­reicht, ist die Kün­di­gung wirk­sam. Der Ar­beits­platz ist weg, eine Ab­fin­dung gibt es im Re­gel­fall nicht.

Zwar gibt es Aus­nah­me­fäl­le, in de­nen eine Kün­di­gung auch nach Ab­lauf der drei Wo­chen noch ein­ge­legt wer­den kann – und wir prü­fen ger­ne für Sie, ob ein Aus­nah­me­fall in Be­tracht kommt. Der si­chers­te Weg ist es je­doch, in­ner­halb der Drei-Wo­chen-Frist zu handeln.

Zu­dem gibt es noch eine wei­te­re wich­ti­ge Frist: Die Frist zur Zu­rück­wei­sung der Kün­di­gung ge­mäß § 174 S. 1 BGB we­gen feh­len­der bei­gefüg­ter Voll­machts­ur­kun­de im Ori­gi­nal (Ori­gi­nal­voll­macht).

Das Ge­setz for­dert in § 174 S. 1 BGB, dass die Zu­rück­wei­sung „un­ver­züg­lich“ er­fol­gen muss. Was heißt hier un­ver­züg­lich? Das Bun­des­ar­beits­ge­richt ver­steht dar­un­ter re­gel­mä­ßig eine Frist von ei­ner Wo­che.

Eine schnel­le Re­ak­ti­on kann Ih­nen da­her den Job ret­ten. Wird die Kün­di­gung zu Recht we­gen feh­len­der Ori­gi­nal­voll­macht zu­rück­ge­wie­sen, ist die Kün­di­gung unwirksam. 

Sie se­hen: Es ist kei­nes­falls rei­ne „Pa­nik­ma­che“ von an­walt­li­cher Sei­te, wenn Ih­nen ge­ra­ten wird:

Handeln Sie schnellstmöglich!

Kon­tak­tie­ren Sie nach Er­halt ei­ner Kün­di­gung so­fort ei­nen Rechts­an­walt. Falls Sie Mit­glied in ei­ner Ge­werk­schaft sind, kann die­se Ih­nen mög­li­cher­wei­se auch helfen.

Die Kanz­lei kön­nen Sie von Mon­tag bis Frei­tag von 9 bis 18 Uhr un­ter der

0211/13866–575

er­rei­chen.

Falls Sie das Kanz­lei­team au­ßer­halb die­ser Zei­ten er­rei­chen wol­len oder wir ein­mal nicht per­sön­lich er­reich­bar sind, er­rei­chen Sie uns per E‑Mail unter

mail@lams-kanzlei.de

oder über unser

Kon­takt­for­mu­lar auf der Homepage.

Wie be­reits be­schrie­ben, sind die Fris­ten knapp. Soll­ten Sie sich erst we­ni­ge Tage vor Frist­ab­lauf bei ei­nem An­walt mel­den, kann es Ih­nen pas­sie­ren, dass Ihre Wunsch­kanz­lei kei­ner­lei Ka­pa­zi­tä­ten hat und eine Über­nah­me des Man­dants da­her ab­lehnt. Des­halb gilt: Handeln Sie sofort!

Nein, den brau­chen Sie nicht zwin­gend. Sie dür­fen sich vor dem Ar­beits­ge­richt, also in der ers­ten In­stanz, ge­mäß § 11 Abs. 1 S. 1 ArbGG selbst vertreten.

Hier­bei soll­ten je­doch zwei Din­ge be­dacht werden:

Ein Rechts­an­walt kennt re­gel­mä­ßig die rich­ti­gen Wege, um Ih­nen op­ti­mal zu Ih­rem Recht zu ver­hel­fen, sei es im Um­gang mit dem Ge­richt oder mit der Ge­gen­sei­te. Die­ses Wis­sen hat ein Laie meis­tens nicht.

Zu­dem ist der Ar­beit­ge­ber im Re­gel­fall er­fah­re­ner im Um­gang mit Kün­di­gun­gen. Dies gilt erst recht, wenn die Ge­gen­sei­te ih­rer­seits ei­nen Rechts­an­walt ein­schal­tet – dies müs­sen Sie nicht ein­mal zwin­gend mit­be­kom­men, da die­ser auch im Hin­ter­grund „die Fä­den zie­hen“ kann.

In Kün­di­gungs­schutz­ver­fah­ren rech­nen wir ge­gen­über Ar­beit­neh­mern im Re­gel­fall nach dem Rechts­an­walts­ver­gü­tungs­ge­setz (RVG) ab. Hier­bei be­stimmt sich das Ho­no­rar nach dem Streitwert.

In ar­beits­ge­richt­li­chen Ver­fah­ren gibt es zu­dem eine Be­son­der­heit zum „nor­ma­len“ Ge­richts­ver­fah­ren: Ge­mäß § 12a ArbGG tra­gen Klä­ger und Be­klag­ter die Kos­ten ih­rer Rechts­an­wäl­te in ers­ter In­stanz je­weils selbst — auch in dem Fal­le, dass ei­ner voll­stän­dig gewinnt.

Ge­ra­de für ar­beits­recht­li­che Strei­tig­kei­ten ist es da­her sinn­voll, rechts­schutz­ver­si­chert zu sein. Wenn Sie eine Rechts­schutz­ver­si­che­rung ha­ben, über­neh­men wir in Kün­di­gungs­strei­tig­kei­ten ger­ne die Kor­re­spon­denz und ho­len die De­ckungs­zu­sa­ge ein.

Aber auch, wenn Sie kei­ne Rechts­schutz­ver­si­che­rung ha­ben, lohnt sich in vie­len Fäl­len eine Kün­di­gungs­schutz­kla­ge – ent­we­der we­gen des Er­halts des Ar­beits­plat­zes oder aber we­gen der Chan­ce auf eine Abfindung.

Spre­chen Sie uns ger­ne an. Dann er­läu­tern wir Ih­nen im Ein­zel­nen, wel­che Kos­ten auf Sie zu­kom­men können.

Ja, in Kün­di­gungs­an­ge­le­gen­hei­ten be­ra­ten und ver­tre­ten wir bundesweit.

So­fern Sie aus der Nähe von Düs­sel­dorf kom­men, ver­ein­ba­ren wir mit Ih­nen ger­ne ei­nen Ter­min zur Erst­be­ra­tung bei uns vor Ort.

Falls Sie je­doch nicht (zeit­nah) per­sön­lich kom­men kön­nen oder wol­len, bie­ten wir auch die Ver­ein­ba­rung ei­nes Te­le­fon­ter­mins an. Do­ku­men­te kön­nen dann elek­tro­nisch und/oder per Post aus­ge­tauscht werden.

Kün­di­gung und Abfindung

Die Kün­di­gungs­frist, mit wel­cher ein Ar­beit­ge­ber Ih­nen or­dent­lich kün­di­gen kann, kann sich aus dem Ge­setz, ei­nem Ta­rif­ver­trag oder dem Ar­beits­ver­trag ergeben.

Ist we­der im Ar­beits­ver­trag noch im Ta­rif­ver­trag et­was ge­re­gelt, fin­det man die üb­li­cher­wei­se an­wend­ba­re Frist in § 622 BGB.

In ei­nem Ta­rif­ver­trag kann so­wohl eine län­ge­re als auch eine kür­ze­re Kün­di­gungs­frist als vom Ge­setz­ge­ber vor­ge­se­hen ver­ein­bart wer­den (sie­he § 622 Abs. 4 BGB).

Im Re­gel­fall gilt: Ist im Ar­beits­ver­trag eine Kün­di­gungs­frist ver­ein­bart, die län­ger als die ge­setz­li­che Kün­di­gungs­frist oder die ta­rif­ver­trag­li­che Kün­di­gungs­frist ist, gilt die ar­beits­ver­trag­li­che Frist. Ist die ar­beits­ver­trag­lich ver­ein­bar­te Frist kür­zer als die ge­setz­li­che oder die ta­rif­ver­trag­li­che Frist, so fin­det die ar­beits­ver­trag­li­che Frist kei­ne Anwendung.

So­fern das Kün­di­gungs­schutz­ge­setz An­wen­dung fin­det, braucht der Ar­beit­ge­ber ei­nen Grund, um Ih­nen zu kün­di­gen. Das können

- be­triebs­be­ding­te Gründe

- per­so­nen­be­ding­te Grün­de (z.B. dau­ern­de oder häu­fi­ge Er­kran­kung) oder

- ver­hal­tens­be­ding­te Grün­de (z.B. Diebstahl)

sein. Der Ar­beit­ge­ber braucht die­se Grün­de je­doch re­gel­mä­ßig nicht in der Kün­di­gungs­er­klä­rung be­nen­nen (es gibt Aus­nah­men, z.B. bei Kün­di­gun­gen von Aus­zu­bil­den­den oder schwan­ge­ren Frauen).

So­fern es zu ei­ner Kün­di­gungs­schutz­kla­ge kommt, muss der Ar­beit­ge­ber sei­ne Kün­di­gungs­grün­de al­ler­dings dar­le­gen. Das Ar­beits­ge­richt wird dann dar­über ent­schei­den, ob die Kün­di­gungs­grün­de des Ar­beit­ge­bers aus­rei­chend sind.

In den meis­ten Fäl­len hat ein ge­kün­dig­ter Ar­beit­neh­mer kei­nen au­to­ma­ti­schen An­spruch auf Zah­lung ei­ner Ab­fin­dung, aber:

In der Pra­xis wird in ar­beits­ge­richt­li­chen Ver­fah­ren (oder auch in Auf­he­bungs­ver­trä­gen) häu­fig aus fol­gen­dem Grund eine Ab­fin­dung gezahlt:

Ge­winnt ein Ar­beit­neh­mer sei­ne Kün­di­gungs­schutz­kla­ge, muss der Ar­beit­ge­ber die­sen wei­ter be­schäf­ti­gen und ihm den ent­gan­ge­nen Lohn (sog. An­nah­me­ver­zugs­lohn) nachzahlen.

Da ein Ar­beit­ge­ber – so­fern er sich ein­mal zur Kün­di­gung ent­schlos­sen hat – oft we­der das eine noch das an­de­re will, bie­tet er eine ein­ma­li­ge Zah­lung an, um das Ar­beits­ver­hält­nis so zu be­en­den. Dies ist re­gel­mä­ßig ge­meint, wenn von ei­ner Ab­fin­dung die Rede ist.

Aus­nahms­wei­se be­steht auch ein recht­li­cher An­spruch auf eine Ab­fin­dung, z.B. in fol­gen­den Fällen:

  • Der Ar­beit­ge­ber kann ge­mäß § 1a KSchG bei ei­ner be­triebs­be­ding­ten Kün­di­gung in dem Kün­di­gungs­schrei­ben dar­auf hin­wei­sen, dass er eine Ab­fin­dung von 0,5 Mo­nats­ver­diens­ten pro Be­schäf­ti­gungs­jahr zahlt, wenn der ge­kün­dig­te Ar­beit­neh­mer kei­ne Kün­di­gungs­schutz­kla­ge ein­legt. Ob sich die An­nah­me die­ses An­ge­bo­tes lohnt, muss an­hand der in­di­vi­du­el­len Um­stän­de ge­prüft werden.
  • Ge­mäß § 9 Abs. 1 KSchG kann im Rah­men des Kün­di­gungs­schutz­ver­fah­rens von je­der Pro­zess­par­tei be­an­tragt wer­den, dass das Ar­beits­ver­hält­nis trotz Ge­winn der Kün­di­gungs­schutz­kla­ge auf­ge­löst wird. Dies wäre dann der Fall, wenn die Fort­füh­rung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses für den Ar­beit­ge­ber oder den Ar­beit­neh­mer un­zu­mut­bar wäre und dies be­an­tragt wird (aber: bei ei­nem lei­ten­den An­ge­stell­ten ist die Un­zu­mut­bar­keit kei­ne Vor­aus­set­zung, vgl. § 14 Abs. 2 S. 2 KSchG). In ei­nem der­ar­ti­gen Fall hat das Ge­richt dann eine „an­ge­mes­se­ne“ Ab­fin­dung auszusprechen.
  • Ein Ab­fin­dungs­an­spruch wur­de in ei­nem Ta­rif­ver­trag oder in ei­nem So­zi­al­plan vereinbart.

Eine Ab­fin­dung ist grund­sätz­lich zwi­schen Ar­beit­ge­ber und Ar­beit­neh­mer frei ver­han­del­bar (so­fern nicht ei­ner der eben ge­nann­ten Aus­nah­me­fäl­le ein­schlä­gig ist, bei dem es ei­nen ge­setz­li­chen An­spruch auf eine Ab­fin­dung gibt).

So­fern sich Ar­beit­ge­ber und Ar­beit­neh­mer auf eine Ab­fin­dung ei­ni­gen, wird die­se oft im Be­reich zwi­schen 0,25 und 1,0 Brut­to-Mo­nats­ge­häl­tern pro Be­schäf­ti­gungs­jahr liegen.

Bei­spiel­rech­nung:

Ein Ar­beit­neh­mer ist seit 22 Jah­ren in ei­nem Be­trieb. Er ver­dient ein mo­nat­li­ches Brut­to­ge­halt von EUR 3.000,00. Er ei­nigt sich mit sei­nem Ar­beit­ge­ber auf eine Ab­fin­dung von 0,5 Brut­to-Mo­nats­ge­häl­tern pro Be­schäf­ti­gungs­jahr. Eine Ab­fin­dung wür­de sich dann wie folgt berechnen:

Fak­tor 0,5 x 22 Be­schäf­ti­gungs­jah­re x EUR 3.000,00 Mo­nats­ge­halt = EUR 33.000,00

Je nach Lage des Ein­zel­fal­les kann eine Ab­fin­dung je nach Ver­hand­lungs­po­si­ti­on des Ar­beit­neh­mers oder des Ar­beit­ge­bers aber auch deut­lich über oder un­ter dem ge­nann­ten Rah­men (0,25 bis 1) liegen.

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